Achat und Amethyst aus IDAR - OBERSTEIN

Herbstexkursion von 5. bis 9. September 2002

Ein "Muss" für jeden Liebhaber edler Steine ist das Zentrum der europäischen Edelstein-Industrie IDAR - OBERSTEIN. Hier wird alles an Edel- und Schmucksteinen verschliffen, was man sich nur vorstellen kann - und das schon mit sehr langer Tradition. Denn berühmt wurde diese im westlichen Teil von Rheinland-Pfalz, übergreifend auf das Saarland, gelegene- Region durch Ihre Achat-, Jaspis- und Amethystvorkommen denen daher auch unser besonderes Augenmerk galt.
Unser Quartier war das Hotel "HANDELSHOF" in Tiefenstein, einem Ortsteil von Idar-Oberstein. Bereits am Nachmittag des Anreisetages besuchten wir eine der Edelstein-Schleifereien, die auf Facetten- und Cabochon-Schliff spezialisiert ist. Wo einst mehr als 50 Arbeitsplätze waren sind heute leider nur noch wenige Schleifer angestellt, da der Grossteil der "Handelsware Edelstein" heute in Niedriglohnländern bearbeitet wird. Mit der freien Hand wurde unter unseren Augen ein Aquamarin zu einem glitzernden Edelstein erster Qualität geschnitten, geschliffen und poliert.
Anschliessend machten wir noch eine Führung durch die historische Altstadt von Oberstein wo wir auch die berühmte Felsenkirche bewunderten.
Am nächsten Tag stand der Besuch im Edelsteindorado bei Freisen an. Hier kann man gegen eine Gebühr nach Achaten graben. Nach einigen Stunden anstrengender Arbeit die nur durch eine Mittagsrast unterbrochen wurde, fuhren wir wieder mit etlichen Fundstücken ins Hotel zurück. Am Abend wurden dann die Achatknollen fachmännisch begutachten und wir rätselten, wie sie wohl im Inneren aussehen würden.
Am dritten Tag war die Fahrt zum Steinkaulenberg mit Europas einziger Edelsteinmine angesagt. Der Stollen dort ist zwar sehenswert, man sieht im Gestein Achate, Jaspis, Amethyst und diverse Quarze, aber die Führung ist auf Massentourismus eingestellt und man kommt sich als Stoaklopfer etwas fehl am Platze vor. Deshalb fuhren wir anschließend mit Hammer und Meißel in den Steinbruch Juchem um selbst aktiv zu werden. Gegen eine Gebühr kann man hier ausserhalb der Arbeitszeiten Mineralien suchen. Nach vier Stunden und einem grossen Haufen zerkleinerten Gesteins konnten wir, wie sich später herausstellen sollte, sehr gute Funde in die Rucksäcke packen.
Gegen Abend besuchten wir noch die Historischen Weiherschleife in Tiefenstein. Hier gilt das gleiche zum Punkt Massentourismus wie in Steinkaulenberg. Trotzdem waren die alten Schleiftechniken sehenswert. Hier wurden, auf dem Bauch liegend und den Achat gegen eine riesige Sandsteinschleifscheibe von über einem Meter Durchmesser haltend, früher die Edelsteine bearbeitet.
Natürlich durfte auch ein zünftiger Spießbraten nicht fehlen. Dafür war der Sonntag gut geeignet weil wir dann, so gestärkt, einen weiteren Nachmittag im Steinbruch Juchem verbringen konnten.
Zum Glück hatten wir noch den Montag eingeplant, denn so konnten wir uns bei der Schleiferei Brunke unsere Fundstücke sägen und auch gleich schleifen und polieren lassen.
Einige von uns waren von den gefundenen Achaten so begeistert, dass sie am liebsten noch eine Woche länger geblieben wären.

Zusammenfassend gesagt war diese Exkursion wieder einmal ein grosser Erfolg und ein eindrucksvolles Erlebnis.
Unsere Fundstücke und noch vieles mehr sind natürlich wieder auf unserer Mineralienbörse am 7. und 8. Dezember im Schloß Ratibor in Roth zu sehen.

Mit einem herzlichen

Glück auf!

Klaus Pusch
Leiter der AWO-Mineraliengruppe

   
Im "Edelstein-Dorado" Facettenschliff und Edelsteine
Steinkaulenberg Besucherstollen Margot und Ruppert mit einem Achat
Stadtbummel in Idar-Oberstein Beim Achat-Schleifer (hier wird poliert)
Achat vom Edelsteinsteindorado (Freisen) Klaus Eigenfund: Achat von Juchem (Rohzustand siehe oben)
Margot's Amethyst aus dem Steinbruch Juchem Von den alten Halden im Juchem