Exkursion nach Nordböhmen und Sachsen |
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vom 17.-20. Juni 1999 |
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Für die
Mineraliengruppe der AWO-Roth stand vom 17.-20. Juni 1999
eine mineralogische Exkursion nach Nordböhmen und
Sachsen auf dem Programm. Das Hauptinteresse dieser Unternehmung galt dem Feuer der böhmischen Granate, außerdem sollten Fundstellen im bekannten Gebiet um Horni Halze untersucht und die dort anstehenden Amethyste mit Funden aus der Umgebung von Geyer in Sachsen verglichen werden. Die Anreise bei strahlendem Sonnenschein war für alle recht kurzweilig, da die beiden Kleinbusse der AWO ausreichend Gelegenheit für einen Plausch untereinander boten. Schnell war Karlovy Vary (Karlsbad) erreicht und nach einer ersten Kostprobe der böhmischen Küche war ein Gang durch die Stadt angesagt. In welchem Laden haben wir uns dann wieder getroffen? Natürlich ganz standesgemäß zwischen Glasopalen, Achaten und Moldaviten! Klasterec war die nächste Station und nach einer Tasse Kaffee konnte noch ein kleiner Bummel durch das Schloß und den Schloßpark unternommen werden. Am meisten interessierte uns jedoch dieser kleine Laden mit den herrlich geschliffenen Exponaten ganz unten im Gebäude . Eine Führung durch die Porzellansammlung des Schlosses zeigte eine weitere Facette der böhmischen Industrie auf und verdeutlichte auch die Kontinuität traditioneller Entwicklungen. Bemerkenswert dann die Auffahrt nach Medenec (870 m ü.NN), die uns wegen Ihrer Steilheit fast schon an ein Hochgebirge errinnerte. Doch das Erzgebirge ist ein Pultschollengebirge und so ist der Südabhang wesentlich steiler als die eher lieblich wirkende Nordabflachung. Geologisch exponiert und damit auch ein ideales Exkursionsziel ist dabei natürlich die Gebirgskante - Medenec liegt genau in diesem Bereich. Von all dem ging uns zunächst wenig durch den Kopf, denn das Hotel Duna tauchte vor uns auf, das uns in den nächsten Tagen mit zum Teil ungewohnten Speisen überraschen, aber auch mit einer herzlichen Fürsorge verwöhnen sollte. Schnell waren die Zimmer bezogen und sofort machte sich die Unruhe des Berggeistes bemerkbar. Die einen zog es in der Abendsonne auf den Kupferberg, die anderen nahmen (mit Hammer und Meißel) den ersten Fundort bei Horni Halze in Augenschein. Das Programm der folgenden 3 Tage läßt sich am einfachsten in mineralogischen Kategorien schildern, denn außer einem dem Ladies Program zuzuordnenden Ausflug zum Tschechenmarkt nach Vejprty galt unser ungeteiltes Interesse den kleinen Steinchen. Die kleinsten davon gab es
in der Gegend um Podsedice, wo ja die böhmischen Granate
beheimatet sein sollen. Neugierig machen ließen wir uns
in der Aufbereitungsanlage, wo das Material aus dem nahen
Tagebau zerkleinert und aufkonzentriert wird. Mangels
Durchblick wurde so manch kühner Griff zu
einer herben Enttäuschung, denn erst im letzten
Konzentrat tummeln sich die Granate! In der Nähe von Cerny
Potok und Rusova bekamen wir eine Ahnung davon, wieviel
Schätze in Form von Achaten, Amethysten und anderen
Mineralien sich auch heute noch im Boden des Erzgebirges
verstecken mögen. Nach einer nicht ganz alltäglichen Befreiungsaktion (der Türgriff in einer Damentoilette brach ab! Rettung von Hannelore über die Leiter) hieß es Abschied nehmen von Medenec und dem Hotel Duna. Nach einem Intermezzo am
Scheibenberg in Sachsen, der mit einem überaus
sehenswerten Basaltsäulen-Aufschluß aufwartete, war
bald das Tagesziel Geyer erreicht. Wieder einmal siegte
bei den meisten das Jagdfieber über den Magen und so
fanden wir uns zum letzten Mal auf dieser Tour in gebückter
Haltung auf einer Waldlichtung wieder. Obwohl die Spuren
jahrelanger Sammlertätigkeit unverkennbar waren, konnten
auch hier Amethyst-Funde vermeldet werden. Die Rückfahrt wurde von unseren Fahrern in gewohnt souveräner Manier gemeistert und so erreichten alle erholt und mit einer reichen Ausbeute schließlich wieder Roth. Nicht erst bei der Rückkehr wurde jedem von uns bewußt, welch immenser Aufwand für die Vorbereitung so einer Exkursion erforderlich ist, damit nicht nur die Quartiere reserviert sind, sondern auch die Aufschlüsse schnell gefunden werden und alles nach einem ausgewogenen Timing ablaufen kann. Deshalb gilt unser Dank Gerhard Pamler und Rudi Haushofer, die diese Fahrt mit ihrem Einsatz erst zu einem Erfolg werden ließen. Hat Sie beim Lesen dieses
Exkursionsberichtes auch das Goldfieber gepackt, dann
wenden Sie sich an unseren Leiter der AWO-Mineraliengruppe
in Roth, Klaus Pusch, der Sie über unsere Zusammenkünfte
und über weitere Fahrten und Exkursionen informieren
wird. Bild 1 : Gruppenbild Schloß Sven Polenz |
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Fundstelle für böhmische Granate(Pyrop) in Podsedice | Horni Halze, Mai 1999, Amethystfundstelle |
Achatfundstellen im Wald von Cerny Potok | Gruppenbild im Schloßgarten von Klasterec |
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